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Hier ein paar Impressionen vor der Schließung // A few impressions of the city's archaeological museum prior to its closure in 2019
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Spätantike
Seit dem Fall des Limes im 3. Jh. n. Chr., als Worms, Mainz und Speyer von den Alemannen zerstört wurden, war Worms wieder Grenzstadt zwischen dem römischen Reich und dem "Barbaricum". Soldaten waren wieder in Worms stationiert und die Befestigung wurde ausgebaut, wie wir z.B. an den römischen Stadtmauerresten in Bauhofgasse und Lutherring sehen. Das ist auch die Zeit des Heiligen Martins, der in Worms im 4. Jh. n. Chr. eingekerkert wurde, der Christianisierung in Worms, mit dem ersten Bischof 370 n. Chr. Ab ca. 400 leben hier die Burgunder, die als römische "foederati" hier angesiedelt wurden, um die Rheingrenze zu verteidigen, was uns zu den Nibelungen bringt... Auf Burgunder folgen letztendlich die Franken... und insbesondere das merowingische Königsbaar Brunichildis (547-613 n. Chr.) und Sigibert (535-575 n. Chr.), König von Austrasien, das unter anderem vom Osten durch die Awaren bedroht wurden. Viele historische Ereignisse aus verschiedenen Jahrhunderten wurden dann im Nibelungenlied neu umgesetzt. Die Funde im Museum zeigen nicht nur eine Zeit, in der Worms eine der bedeutendsten Städte Deutschlands war, sondern auch den historischen Hintergrund zu den Nibelungen.
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Kelten & Co.
Die 'keltische Kultur' finden wir in Worms und seinem Umland über mehrere Jahrhunderte,von der Hallstatt Zeit bis zum Ende der Latènezeit un der röm. Eroberung.
In der frühen Eisenzeit gibt es zahlreiche sogenannte "Fürstengräber", besonders reich ausgestattete Gräber einflußreicher Personen. So wurden z.B. nördlich der Innenstadt, zwischen B9 und Herrnsheim, zahlreiche Grabhügel aus jener Epoche gefunden. Keltische Überreste, wie Waffengräber, gibt es in fast jeder Gemeinde im Wormsgau bis zur römischen Eroberung. Es gibt viele faszinierende Objekte aus jener Zeit, wie kunstvoll gearbeitete Fibeln, Schwerter, bemalte Keramik. Durch die besondere geographische Lage waren die Menschen aus Worms schon immer gut vernetzt. Und schon im 5. Jh. v. Chr. gibt es z.B. Importe wertvoller etruskischer Schnabelkannen aus Italien. |
Römer
Die Römerzeit beginnt in Worms mit Caesars Eroberung Galliens in den 50er Jahren v. Chr. als Caesar bis zum Rhein vordrang und u.a. gegen die hier ansässigen Vangionen kämpfte. Damit begann ein neues Kapitel für die Stadt Worms, das keltische Borbetomagos und Hauptstadt der civitas Vangionum, des Staates der Vangionen.
Im Museum sehen wir aus dem römischen Worms unter anderem viele lokale künstlerische Produkte; Steinskulpturen, Grabsteine, Reliefs, Figurenkapitelle, u.v.a.m. Wir dürfen auch nicht das Alltagsleben in römischer Zeit vergessen, vom Münzwesen, Wirtschaft, medizinischen Instrumenten, Schriftwesen, Töpferöfen, u.v.a.m. Von besonderem Interesse sind das in Worms gefundenen röm. Glas, und Keramik, vieles aus lokaler Wormser Produktion. Ebenso finden sich hier zahlreiche "Jupitersäulen", entweder bekrönt mit einem einheimischen "Jupiter" zu Pferde, der über einem chthonischen Giganten reitet, oder mit dem einheimischen Götterpaar ("Jupiter und Juno"), darunter waren Figurenkapitelle und ein Viergötterstein, wovon es zahllose im Museum gibt: am heutigen Dom muß einst ein Heiligtum für den einheimischen Donnergott gestanden haben. Es finden sich aber auch andere römische und gallo-römische Götter ud Göttinne im Museum, wie Epona und Mars Loucetius. Die Funde aus dem Mars Heiligtum an der Klosterstraße finden sich ebenso im Museum. |