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Eine sensible und zukunftswisende Stadtplanung ist in vielerlei Hinsicht wichtig entscheidend.
We heißt es so schön: "Thriving cities have a vision"! Das bedeutet keine Zentralisierung sondern Koordination und Vision. Es geht um Planung statt spontanen ad hoc Entscheidungen. Das führt zu mehr Lebensqualität und Wohlstand. Man sollte auch an Infrastruktur denken, und nicht nur für mehr Verkehr sorgen. Ziel sollte eine menschenfreundliche Stadt sein, eine umweltbewußte Stadt, ohne überfüllte Straßen, und mit einem effizienten öffentlichen Nahverkehr. Eine vorausschauende Planung kann auch helfen, Fehler des 19. Jh. zu korrigieren, zum Beispiel, wenn sich neue Gelegeheiten ergeben: schon um 1900 hatte man die Vision, Fehlentscheidungen zu korrigieren: so entstand an Stelle der alten Lederfabrik "Wormatia" ein neuer Stadtteil um die Neusatzschule. Doch im 20.-21. Jh. hat man noch nicht geschaft, das benachbarte Areal der ehemaligen Lederfabriken von Doerr & Reinhard und Heyl AG in einen urbanen, lebenswerten Stadtteil zu transformieren, obwohl es dafür in den 1980er Jahren schon sehr gut Vorschläge gab. |
Wormser Devise:
Erst abreissen, dann kopflos "planen". Ein aktueller Fall ist auch das Gelände des ehemaligen Schlachthofes. Ein Jugenstil-Ensemble, ein große Ansammlung historischer Bauten im Jugendstil. Von Jugendstil-Ensemble kann aber keine Rede mehr sein! Mittlerweile hat man auch hier fast alles abgerissen, bis auf die Kerngebäude, wie die ehemalige "Markthalle". Wie gesagt, während andere Städte froh wären, um jedes Jugenstilhaus, wird so etwas in Worms heutzutage völlig ignoriert. Die Stadtverwaltung ist scheinbar hoffnungslos mit dem historischen Kulturgut der Stadt überfordert und leider haben die Wormser Bürger im 19. und 20. Jh. noch so viel neues Kulturgut geschaffen.... Aber mehr noch: Stadtplanung gibt es keine. Mein reist einfach die ganzen Nebengebäude ab und überlegt sich erst Jahre später, was man wohl mit dem leerstehenden Gelände tun soll! Gewerbegebiet oder Wohnraum! Da fragt man sich doch: Haben Stadtplaner und Stadträte überhaupt schon mal auf einem Plan geschaut, oder waren sie schon mal vor Ort (aber biite zu Fuß!!!! und dann mal vom Barbarossaplatz, Kaiser-Heinrich-Platz und Stadtpark zum ehem. Schlachthof laufen! Das muß man mal erleben. Wie kann man denn dieses Areal in die bestehende Stadtlandschaft integrieren?! Diese Frage sollte man sich stellen! Und welche längerfristige Rolle soll dieses Areal denn haben: soll es entlang Vangionenstraße und Floßhafen Wohnraum geben, mit Blick auf Rheinbrücke und Floßhafen? Soll hier ein neuer Stadtteil entstehen, der auch die Kleingärten bis hin zum Friedrichsweg ersetzen soll? - Wie gesagt, keine ad hoc Entscheidungen, sondern Langzeitplanung). Und dann kommt noch mehr Fehlplanung dazu: Wie es denn dieses Gebiet überhaupt noch zu erreichen? Durch die völlige Fehlplanung beim Ausbau der B9 ist dieses Areal zwischen B9 und Rhein praktisch völlig abgehängt! Ja, in den späten 1980er Jahre wollte man hier noch im Zuge der neuen Rheinbrücke eine Verbindung zwischen Rheinpromande mit neuer Parkanlage und dem Stadtpark schaffen! Und jetzt? So chaotisch und katastophal wie heute hat es hier noch nie ausgesehen!!!! (Und nicht vergessen, daß es auch ganz andere Planungen gab. Unter anderem war der Schlachthof schon vor über 20 Jahren als Museum angedacht! Ein riesiges Areal. Hier, in der Stadt der ältesten Fischerzunft in Deutschland, überhaupt der ältesten Zunft/Gilde, könnte man sich ein Schiffahrts oder Fischerei Museum vorstellen, ein "mis-en-valeur" der Beziehung zwischen Menschen und dem Rhein in den letzten Jahrtausenden... Tatsächlich könnte man sich so vieles vorstellen, aber unsere Nachbarstädte waren schneller: Schiffe in Mainz, Verkehrsmuseum und "Sea Life" in Speyer,... - Wenn man das Wort "Nibelungen" nicht im Titel hat, dann haben die Wormser "Stadtobersten" kein Interesse: aber Hagen ist doch auf einem Schiff abgebildet, oder...? |